Eugen-Biser-Stiftung
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Gedenkveranstaltungen zum 100. Geburtstag von Eugen Biser in Oberbergen

Am vergangenen Wochenende gedachten die Stadt Vogtsburg, die Eugen-Biser-Stiftung und die Erzdiözese Freiburg dem Religionsphilosophen Eugen Biser in seinem Geburtsort Oberbergen im Kaiserstuhl.
Das Festprogramm begann am Freitagabend mit einem Vortrag des derzeitigen Eugen-Biser-Lehrstuhlinhabers an der Hochschule für Philosophie in München Prof. Dr. Georg Sans und einer Diskussion mit dem Verleger Prof. Dr. Martin Balle zum Thema „Gegen die Angstmacher. Worauf hofft ein Christ?"

Höhepunkt der Gedenkveranstaltung war die feierliche Enthüllung der Eugen-Biser-Stele vor dem Eugen-Biser-Haus mit einer Büste Eugen Bisers von der Münchner Künstlerin Marlene Neubauer-Woerner. Die Festgemeinde wurde vom Bürgermeister der Stadt Vogtsburg, Benjamin Bohn, herzlich willkommen geheißen. Erwin Teufel, ehemaliger Ministerpräsident von Baden-Württemberg, würdigte Bisers ungemeine Produktivität, seine Persönlichkeit und die Aktualität und Wichtigkeit seiner Ansätze und seines Werks. Auch Altbürgermeister Gabriel Schweizer hob das nachhaltig beeindruckende Wesen Eugen Bisers hervor. Generalvikar Axel Mehlmann betonte, wie glücklich sich die Erzdiözese Freiburg schätzen konnte, Heimatbistum eines so bedeutenden Geistes- und Kirchenmann wie Eugen Biser gewesen zu sein: Er war und bleibt „ein großes Geschenk Gottes an Gesellschaft und Kirche." Mehlmann erinnerte in seiner Rede daran, wie der damalige Freiburger Erzbischof, Dr. Robert Zollitsch, beim Festgottesdienst anlässlich des 60. Priesterjubiläums am 27. August 2006 in der St. Mauritius Kirche Professor Biser als „gelehrten Zeugen" und „überzeugten Gelehrten des Evangeliums" gewürdigt hatte: „Er ist ein unermüdlicher Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Seelsorge, zwischen theoretischen Durchdringung und praktischer Anwendung. In ihm verbinden sich fides et ratio, Glauben und Vernunft, Intellekt und Herzenswärme." Die Stele sei nicht nur Ausdruck und Ehrung Bisers, sondern verdeutliche laut Dr. Heiner Köster, Stiftungsrat der Eugen-Biser-Stiftung, vor allem auch die besondere Verbundenheit Bisers mit seinem Heimatort Oberbergen. Im Anschluss an die Enthüllung lud Bürgermeister Bohn die Festgemeinde zu einer Besichtigung des Eugen-Biser-Haus ein. Darin befindet sich auch der von Paul Poteczin, früherer Rektor der ehemaligen Eugen-Biser-Schule, zusammen mit seiner Frau Ingeborg Poteczin liebevoll eingerichtete Raum der Erinnerung an Eugen Biser.

Die Feierlichkeiten endeten mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Mauritius unter der Leitung von Generalvikar Mehlmann und musikalischer Begleitung des Kirchenchors Oberbergen. In seiner Predigt zeigte Mehlmann die Botschaft Bisers und dessen Nähe zur Position des derzeitigen Papstes Franziskus. So hatte auch Biser festgestellt, dass die lebendige innere Mitte des Christentums, die intime, persönliche und freundschaftliche Beziehung mit Jesus in Vergessenheit geraten würde und das Christentum zu sehr System, statt Lebenswirklichkeit werden würde. Doch diese Glaubensätze seien nicht der Gegenstand des Glaubens, sondern die Seins- und Lebensgemeinschaft mit dem Auferstandenen, die lebendigte Gegenwart „Christus in uns und wir in Christus". Für Biser ginge es im Christentum nicht darum, die Menschen zu disziplinieren und mit Dogmen zu indoktrinieren, sondern darum den Menschen zur Gottesfreundschaft und Gotteskindschaft zu erheben.

 Aus München war eine Ehrendelegation der Eugen-Biser-Stiftung und seines Freundeskreises nach Oberbergen angereist. Neben den Feierlichkeiten hatte die Gruppe die Gelegenheit, die Heimatregion Eugen Bisers näher kennenzulernen und besichtigte Freiburg im Breisgau und Breisgau am Rhein mit ihren berühmten Münstern.

(sek/ebs)