Eugen-Biser-Stiftung
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Bedeutung für heute

Gegenwärtig erleben wir widersprüchliche Tendenzen:
Einerseits schreitet in Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Kommunikation die Globalisierung unaufhaltsam voran. Andererseits erstarken aus Angst vor Identitätsverlust Tendenzen von Abschottung, Renationalisierung und Konfrontation mit dem Fremden oder Neuen.

Die Rolle der Religion(en) bleibt dabei ebenso ambivalent:

In den westlichen Ländern erfährt zumindest die institutionelle Gestalt – die Kirchen – einen drastischen Rückgang, im Bereich anderer Religionen – Islam, aber auch Hinduismus, Buddhismus und Teilen des Orthodoxen Christentums – gewinnen fundamentalistische Ausprägungen immer mehr Einfluss.

Eugen Bisers Gedanke, dass menschliches Leben im Glauben daran gelingt, dass jeder Mensch von Gott bedingungslos angenommen ist, vermag in dieser Situation Orientierung zu geben: Auch in einer unübersichtlicher werdenden Welt kann der Mensch seine Identität im Innerlichkeitsglauben finden und nicht mehr in der Abgrenzung vom Anderen. Dies ermöglicht eine Begegnung mit dem Fremden in dialogischer Freiheit.