Eugen-Biser-Stiftung
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Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Expertenforums 2016 in der Evangelischen Akademie Tutzing, Foto: Dr. Axel Schwanebeck

„500 Jahre Reformation – Umgang mit nicht behebbarer Differenz.

Vom Recht der Religions- und Gewissensfreiheit"

Expertenforum am 7./8. November 2016 in Tutzing

Veranstaltung in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Tutzing und unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Gunther Wenz

Im Kreis von Experten aus Kirche, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft wird über den Wert und die Bedeutung des Rechts der Religions- und Gewissensfreiheit in einer Gesellschaft gesprochen, die Differenzen aushalten und immer wieder neu lernen muss, mit diesen umzugehen.

Durch die Diversifizierung der „Konfessionen" im Gefolge der Reformation ergab sich die Forderung, konfessionelle Unterschiede politisch und gesellschaftlich anzuerkennen und sie theologisch zu reflektieren. 500 Jahre später stehen wir nun vor der Herausforderung, nicht nur mit bestehenden innerchristlichen Differenzen umzugehen, sondern Formen des Umgangs mit religiös-weltanschaulicher Pluralität (weiter) zu entwickeln.

Mit dem Expertenforum greift die Eugen-Biser-Stiftung unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Gunther Wenz die Frage auf, wie wir mit bestehenden und möglicherweise auch nicht behebbaren Differenzen gesellschaftlich, politisch sowie als konfessionell geprägte Gläubige umgehen. Welche Strategien des Umgangs haben wir im Zuge der innerkonfessionellen Auseinandersetzung entwickelt, und wie sind diese auf die aktuellen interreligiösen Herausforderungen übertrag- und anwendbar? Welche besondere Rolle kommt hier dem Recht auf Religions- und Gewissenfreiheit zu?

Diese Fragen werden anhand von Impulsreferaten renommierter Wissenschaftler aufgegriffen und in einem kleinen Kreis von ca. 25 Personen diskutiert. Eingeladen sind Experten, Funktionsträger und Multiplikatoren aus Wissenschaft, Kirche, Politik und Gesellschaft, mit dem Ziel ein Positionspapier zu entwickeln und die Resultate in ihren je eigenen Tätigkeitsbereich weiterzutragen.

Weitere Details finden Sie hier.
Hinweis: Geschlossener Teilnehmerkreis – eine Teilnahme ist nur auf Einladung möglich.

Themen und Referenten des Expertenforums

Lange Zeit sind die Kirchen und die Religionen getrennte Wege gegangen. Seit mehr als einhundert Jahren wächst das Bewusstsein für das Verbindende. Eine neue Einheit ist jedoch nicht in Sicht. Wie soll man mit nicht behebbarer Differenz umgehen? Das Recht auf Religions- und Gewissensfreiheit ist nicht verhandelbar.


Themen und Referenten

  • Konfessionskrieg und Religionsfriede: Reformationsgeschichtliche Perspektiven
    Prof. Dr. Dr. h.c. Wenz
    , Leiter der Pannenberg-Forschungsstelle an der Hochschule für Philosophie München, Mitglied des Kuratoriums der Eugen-Biser-Stiftung

  • Zwei-Regimente-Lehre und Königsherrschaft: Evangelische Paradigmen
    Prof. Dr. Hartmut Kress
    , Professor für Systematische Theologie, insbesondere Ethik, in der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn, Abt. Sozialethik der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität Bonn

  • Dignitatis humanae: Das vatikanische Dekret über die Religionsfreiheit
    Prof. Dr. Konrad Hilpert
    , Prof. em. für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians Universität München

  • Kanonische Territorien und freie Religionswahl: Ostkirchliche Aspekte
    Dipl. theol., Dr. Dr. jur. LL.M., Akad. Oberrat Anargyros Anapliotis
    , Dozent für Kirchenrecht an der Ausbildungseinrichtung Orthodoxe Theologie der LMU München

  • Muslimische Positionierungen zum Thema
    Prof. Dr. Ömer Özsoy, Professor für Koranexegese am Institut für Studien der Kultur und Religion des Islam der Goethe-Universität Frankfurt a.M.

  • Das Grundrecht der Religions- und Gewissensfreiheit – Juristische Prinzipien
    Prof. Dr. Heinrich de Wall
    , Lehrstuhl für Kirchenrecht, Staats- und Verwaltungsrecht der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg