Eugen-Biser-Stiftung
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Wochenendseminar zu Ökumene

mit Stipendiatinnen und Stipendiaten von Cusanuswerk und Villigst

Wie gehören Konfession und Identität zusammen? Wie sind sie miteinander verzahnt? Um diese Fragen ging es – auch in Vorbereitung auf 500 Jahre Reformation 2017 – bei einem ökumenischen Wochenendseminar, welches das Evangelische Studienwerk Villigst und die Bischöfliche Studienförderung Cusanuswerk gemeinsam mit der Eugen-Biser-Stiftung vom 17.-18. Mai 2014 in München durchgeführt hat.

Wenn die Konfession ein „Bekenntnis" ist, der Ausdruck eines unverwechselbar Eigenen, für das die Bekennenden eintreten, führt dann die Konfessionsbildung notwendig zu einer Identitätssicherung, die sich vor allem in der Abgrenzung konstituiert? Oder können die religiösen Konfessionen eine Verbindlichkeit schaffen, die zu einer Identitätssuche in Freiheit herausfordert und eine wirkliche Toleranz gegenüber anderen Konfessionen und fremd erscheinenden Lebensmustern fördert?

Wie sich das Verhältnis von „Identität und Konfession" in Geschichte und Gegenwart verhält, war Thema der ökumenischen Tagung, die je zur Hälfte mit evangelischen und katholischen Stipendiatinnen und Stipendiaten besetzt war. Ziel war, dass die engagierte Diskussion zu einem größeren gegenseitigen Verständnis, zu einer gemeinsamen Ausrichtung auf das verbindend Christliche und auf diese Weise zu einer vertieften Ökumene beiträgt.

2014

Veranstaltungsbericht

„Identität und Konfession". Unter diesem Titel luden die Eugen-Biser-Stiftung, das Cusanuswerk und das Evangelische Studienwerk am Wochenende vom 17.-18 Mai 2014 zu einer Kooperationstagung nach München ein. Eine Gruppe von 22 Stipendiaten vom Cusanus- und vom Evangelischen Studienwerk tauschte sich intensiv über das Thema Identität und Konfession aus.

Dabei wurden drei spannende Vorträge gehört und diskutiert: Der erste Vortrag von Dr. Katharina Karl (Universität München) setzte sich mit Identitätskonstruktionen und ihren Auswirkungen auf das Konfessionsverständnis auseinander. Der zweite Vortrag war ein engagierter Zeitzeugenbericht von Prof. em. Otto-Herrmann Pesch (Universität Hamburg) über das Erbe des Zweiten Vatikanischen Konzils und die sich daraus ergebenden ökumenischen Herausforderungen damals und heute. Beim dritten Vortrag nahm Prof. Gunther Wenz die Teilnehmenden mit auf eine anschauliche Reise zum Kirchenverständnis der Confessio Augustana (CA) von 1555. Lebendig und engagiert führte er in die Bedeutung der CA ein und zeigte ihre Auswirkungen auf Kirchen- und Amtsverständnis der evangelischen und katholischen Kirche bis heute auf.

Neben den Vorträgen waren vor allem der persönliche und inhaltliche Austausch der Stipendiatinnen und Stipendiaten von Cusanuswerk und Villigst untereinander und mit der Tagungsleitung, Dr. Siegfried Kleymann (Cusanuswerk), Dr. Kerstin Söderblöm (Villigst) und Stefan Zinsmeister (Eugen-Biser-Stiftung), sowie die gemeinsam gefeierte Abendvesper wichtig. Am Schluss waren sich alle einig: Es war eine spannende Tagung, die Villigster und Cusaner näher gebracht hat und auf der alle Beteiligten voneinander in Sachen Ökumene gelernt haben.