Eugen-Biser-Stiftung
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Freitag, 20. Juli 2018, 20.00 Uhr

Eugen-Biser-Nacht

Konzert

Texte des Religionsphilosophen in Verbindung mit Kammermusik von Beethoven, Schubert und Messiaen

Es sei ein Irrtum, Glauben lediglich als rezeptiven Akt des Gehorsams zu sehen, als Annahme eines Systems von Lehrsätzen; das betonte der langjährige Universitäts-prediger Eugen Biser immer wieder. Glaube sei vielmehr ein ganz persönliche schöpferische Antwort auf die Begegnung mit der lebendigen Person Jesus Christus. Kardinal Marx legte in seiner Predigt beim Festgottesdienst zum hundertsten Geburtstag des langjährigen Universitätspredigers in St. Ludwig am 6. Januar dieses Jahres dar, für wie wichtig Biser die jeweils ganz eigene biographische Erfahrung jedes Menschen für sein Glaubensleben erachtete. Die Begegnung mit dem Auferstandenen, so Biser, enge die Persönlichkeit eines Menschen in keiner Weise ein sondern bringe sie ganz im Gegenteil erst zur vollen Entfaltung.
Biser lagen deshalb die großen Künstler aller Jahrhunderte am Herzen. Selbst ein begabter Pianist, pflegte er dabei eine besonders enge Beziehung zur Musik. In Ludwig van Beethoven und Franz Schubert sah er zwei Komponisten, die in exemplarischer Weise ihre innere Biographie zum Gegenstand ihrer musikalischen Werke machten, sich von den bürgerlichen Konventionen ihrer Zeit lösten und in Tiefendimensionen der Seele vorstießen. So gibt ihre Musik, weit davon entfernt, bloße Unterhaltung zu sein, Zeugnis von der transzendenten Dimension menschlichen Lebens.


Am Abend des 20. Julis soll in der Kirche St. Ludwig die einzigartige Persönlichkeit Eugen Bisers, der am 25. März 2014 verstarb, wieder gegenwärtig werden. Dabei werden Ausschnitte aus seinen Predigten und Artikeln vorgetragen; dazwischen wird jeweils Musik zu hören sein, die ihm besonders nahe stand. So wird u. a. die „Arpeggione-Sonate" D 821 von Franz Schubert und eine Violinsonate von Beethoven aufgeführt. Eingerahmt wird der Abend von zwei Sätzen aus Olivier Messiaens „Quartett für das Ende der Zeit", das 1942 unter widrigsten Bedingungen in deutscher Kriegsgefangenschaft entstand und Ausdruck einer tiefen Sehnsucht nach dem Frieden in Jesus Christus ist. Biser, der zur selben Zeit unter den Schrecken des Krieges und einer schweren Verwundung zu leiden hatte, setzte sich zeitlebens vehement für den Frieden und einen freundschaftlichen Dialog zwischen Völkern und Religionen ein.


Die etwa zweistündige Veranstaltung beginnt um 20 Uhr; es musizieren Elisabeth Heuberger (Violine), Benjamin Becker (Viola) und Stephan Heuberger am Flügel in der Kirche; in dem für die mitnichten „weltliche" Kammermusik ungewohnten Raum der Kirche wird die spirituelle Dimension dieser Musik besonders erfahrbar.

Teilnahmegebühr   

Kostenfrei

Veranstaltungsort

St. Ludwig Kirche

Ludwigstraße 22

80539 München