Eugen-Biser-Stiftung
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Donnerstag, 25. Juni 2020, 10.15 Uhr

Lost in Translation?

Herausforderung bei der Übertragung von religiösen Begriffen in ein anderes Sprach- und Denksystem

Vortrag ·  Ahmed Arfaoui

Die Begegnung zwischen Christen und Muslimen zum Austausch über Glaubensfragen gehört mittlerweile fest zum Repertoire der Erwachsenenbildung, und das zurecht, da interreligiöse Aufklärungsarbeit angesichts einer zunehmenden gesellschaftlichen Polarisierung wichtiger scheint denn je.
Die Tatsache, dass man miteinander spricht, garantiert allerdings noch keine Verständigung, denn „Dialog" verweist auf eine Kommunikation mithilfe von Wörtern und damit auf eine Form der Interaktion, die an ein sprachliches System gebunden ist. Auch eine Unterhaltung zwischen Menschen verschiedenen Glaubens kann daher durchaus scheitern, wenn es an Sensibilität für die oft feinen, aber relevanten Unterschiede bei religiösen Sprachcodes fehlt. Interreligiös arbeitende Theologen müssen sich folglich mit der praktischen Frage auseinander-setzen, wie religiöse Vorstellungen – darunter auch solche, die sich kaum in Worte fassen lassen – in ein anderes Sprach- und Denksystem überführt und dennoch angemessen und missverständnisarm kommuniziert werden können.
Das in deutscher, türkischer und arabischer Sprache erschienene „Lexikon des Dialogs. Grundbegriffe aus Christentum und Islam" (Freiburg: Herder, 2013) hat sich dieser Frage gleich in zweifacher Hinsicht gestellt. Im Rahmen der Veranstaltung wird sich der Übersetzer Ahmed Arfaoui, M.A., anhand anschaulicher Beispiele von den spannenden Erfahrungen und Einsichten berichten, die es bei der sprachlichen Übertragung von religiösen Begriffen in ein anderes Sprach- und Denksystem zu meistern gilt.

Ahmad Arfaoui hat in Tunesien Linguistik und Übersetzung studiert, absolvierte sein Master-Studium in Bielefeld in Literaturwissenschaft und Sprachdidaktik. Derzeit promoviert er an der Universität Erlangen im Bereich der Orientalistik. Darüber hinaus engagiert er sich in verschiedenen Dialog-Projekten.

 

Die Veranstaltung ist über Zoom unter dem Anmeldungslink zugänglich.

Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

 

Teilnahmegebühr   

Kostenfrei

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  • Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen Deutsche Islam Konferenz